Kleidung spenden

  • Worauf man bei der Kleiderspende achten sollte.
  • Wie es am einfachsten ist, Altkeider richtig zu spenden.

Kleidung kann man in Deutschland auf verschiedenen Wegen spenden. Die bekannteste, aber auch umstrittenste Variante ist die Spendenabgabe in Altkleidercontainern. Besonders vorsichtig sollte man sein, wenn ein Zettel mit einem Sammelaufruf an der Haustür klebt. Hier ist oft überhaupt nicht nachvollziehbar, wer für die Sammlung verantwortlich ist. Auch kann man die Kleidung direkt bei verschiedenen karitativen Partnern abgeben, hier sollte man aber Abgabestellen und -zeiten genau recherchieren. Relativ neu und immer beliebter ist die Online-Kleiderspende per Post.

Gebrauchte Kleidung spenden
Gebrauchte Kleidung spenden

Was passiert mit der abgegebenen Kleidung?

Die gespendete Kleidung wird von Frachtzentren an Sortierbertriebe geliefert. Zum Beispiel betreibt TEXAID in Apolda einen der größten Sortierbetriebe speziell für gebrauchte Kleidung. Dort arbeiten 250 Beschäftigte, die täglich ca. 350.000 Kleidungsstücke in mehreren Schritten sortieren – auch die Kleidung aus den PACKMEE-Paketen. Um qualitativ hochwertige Arbeit zu leisten, geschieht die Sortierung in mehreren Schritten, in denen die Kleidung in unterschiedliche Kategorien unterteilt wird – insgesamt über 30 Kategorien mit 200 Artikeln.

Die Kleiderspende per Post

Immer beliebter ist die Kleiderspende per Post. Das Prinzip ist denkbar einfach: Man sammelt seine aussortierte Kleidung in einem Karton und gibt diesen Karton dem DHL oder Hermes-Kurier bei der nächsten Gelegenheit in die Hand. Du kannst alle Textilien und Schuhe spenden, die man noch gut tragen oder nutzen kann: Kleidung, Schuhe, Haushaltstextilien wie Bettwäsche oder Handtücher. Noch mehr Infos zu den Spenden, die PACKMEE animmt, findest du in den FAQs. PACKMEE freut sich über alles, was zu schade zum Wegwerfen ist. Also Sachen, die andere Menschen gerne tragen oder nutzen werden. Bei PACKMEE kannst du also jetzt kinderleicht deine Kleidung spenden.

Was man bei Altkleidercontainern beachten muss

Leider gibt es viele illegale Altkleidercontainer in Deutschland. Worauf du achten solltest: Sieh dir die Logos, die auf den Altkleidungscontainern kleben ganz genau an.

Scheinkaritative Sammler nutzen Logos, die denen karitativer Organisationen sehr ähnlich sind, z.B. ein weißes Kreuz auf rotem Hintergrund. Richtig ist aber ein rotes Kreuz auf weißem Untergrund. Prüfe die Adresse auf dem Altkleidercontainer gründlich. Ist nur eine Handynummer angegeben oder fehlt die Anschrift komplett, ist Vorsicht geraten. Karitative Sammler stellen alle Informationen zur Verfügung UND sind über die Kontaktdaten erreichbar.

Weitere Tipps haben wir dir in diesem Artikel über Altkleidercontainer aufgeführt.

Warum werden die gespendeten Kleidungsstücke teilweise verkauft?

Nur ca. 10 Prozent der jährlich anfallenden Gebrauchttextilien werden für Bedürftige in Deutschland benötigt. Der Rest der erfassten tragbaren Kleidung wird verkauft, ein Großteil davon ins Ausland. Um den Bedürfnissen in den Abnehmerländern gerecht zu werden, wird die erfasste Kleidung nach 300 Kriterien, wie z.B. Sommer, Winter, Männer, Frauen, Kinder, Zustand und kulturellen Aspekten, von Hand in verschiedene Warengruppen sortiert. Um diese Sortierung sorgfältig durchführen zu können, bedarf es viel Erfahrung sowie einer entsprechenden Logistik. Dabei entstehen Kosten für die Sammlung, die Zusammenstellung der Warengruppen und den Transport der Kleidung. Diese Kosten werden mit dem Verkauf der Kleidung refinanziert.

Die Menschen in den Abnehmerländern profitieren zudem durch den Handel, der Vorbereitung (z.B. Bügeln) und den anschließenden Verkauf der Waren. So entstehen Arbeitsplätze entlang der gesamten Wertschöpfungskette in Abnehmerländern und die Menschen bekommen die Möglichkeit sich trotz geringer Einkommen, mit vergleichsweise hochwertiger europäischer Ware zu kleiden. Statt auf speziell für Entwicklungs- und Schwellenländer hergestellte asiatische Billigprodukte zurückgreifen zu müssen, bietet dieses System die Chance hochwertige Kleidung und Schuhe – ursprünglich für den europäischen Markt hergestellt – weiterzuverwenden. Die Kleidung und Schuhe haben oftmals noch mehr als 60 Prozent ihrer Lebensdauer vor sich und können somit weitergenutzt werden.

Die Geschichte der Kleidersammlung

Ende des 14. Jahrhunderts eröffnete die erste Papiermühle in Deutschland. Der einzige Rohstoff aus dem damals Papier hergestellt wurde – und das sogar bis weit in das 19. Jahrhundert hinein – waren Altkleider. Um das Anschaffen dieser sogenannten Lumpen entwickelten sich ganze Berufszweige von Lumpenhändlern und -sammlern. Letztere zogen von Tür zu Tür und erwarben von Privathaushalten und verschiedenen Betrieben zerschlissene Kleidung, Leintücher oder nicht mehr zu gebrauchende Seile.

Mit der Erfindung des Buchdrucks Mitte des 15. Jahrhunderts wurde schlagartig viel mehr Papier benötigt, das führte dazu, dass in einigen Städten das „Lumpenschmuggeln“ sogar unter Strafe gestellt und zweitweise die Ausfuhr alter Kleidung ganz verboten wurde. Damals gab es zum einen natürlich viel weniger alte Kleidung, zum anderen wurden die einzelnen Stücke immer weiter vererbt und wortwörtlich bis zum Verschleiß getragen. Weitere Informationen finden sich in diesem Artikel über die Geschichte der Kleidersammlung.